“Ja” sagen – zur Textilstadt St.Gallen

Im Jahr 1922 sagte Alice Kriemler-Schoch ja zu einer Idee, die der Startschuss für Akris wurde.

Nr. 02 // JA // 2022
Text:
Lisa Harings
Fotos:
feldmuehle.ch
textilmuseum.ch
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Im Jahr 1922 sagte Alice Kriemler-Schoch ja zu einer Idee.In St. Gallen in der Schweiz gründete sie ein Atelier für Schürzen, die sieausschliesslich aus einheimischen Stoffen herstellte. Zwei Jahrzehnte spätertrat Alices Sohn Max Kriemler in das Familienunternehmen ein, das er nach denInitialen seiner Mutter Akris taufte. Neben bestickte Schürzen reihte sichKonfektionskleidung in die Schaufenster des Ateliers. Max Kriemler begann, mitPariser Couture-Häusern zusammenzuarbeiten und produzierte Kollektionen für TedLapidus und Givenchy. Akris wurde über die folgenden Jahrzehnte zu einem Symbolfür luxuriöse Bekleidung und Accessoires. Dieses Jahr feiert das Unternehmenseinen 100-sten Geburtstag.

Textilmusuem St. Gallen
Textilmusuem St. Gallen

Ja sagte auch Amal Alamuddin 2014 zu George Clooney. Die Hochzeitfand nicht in der Schweiz statt, sondern in Venedig. Ein kleines Stück St.Gallen durfte aber auch hier nicht fehlen: Amal trug ein Kleid desitalienischen Modedesigners Giambattista Valli, das von handgemachter Spitzeaus St. Gallen geziert wurde. Die Textilstadt St. Gallen blickt auf eine langeTradition zurück: Die Stadt hat über die Jahrhunderte immer und immer wieder jagesagt – zu neuen Stoffen und Produktionsverfahren, zur Zusammenarbeit mitgrossen Modehäusern und Designern aus aller Welt. Heute ist sie deshalb bekanntfür ihre edlen Spitzen und aufwendigen Stickereien und produziert fürHaute-Couture Designer aus Paris, London und Mailand. Das Ja-Wort verbinden wirmit Romantik und Tradition. Gleichzeitig ist es der Beginn von etwas Neuem. Werja sagt, hält mit dem stetigen Wandel der Welt mit und kann – mit etwas Geduld- selbst neue Traditionen schaffen. Und vielleicht ist ja sogar ein bisschenSt. Galler Spitze mit dabei.

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WELTGRÖSSTE STICKEREIFABRIK

Tradition bedeutet aber keinesfalls Stillstand. Die grossen, stattlichen Fabriken die einst für die Textilproduktion gebaut wurden, werden zum beliebten Lebens- und Arbeitsraum umgenutzt. Die geschichtsträchtigen Gebäude sind vielerorts sehr beliebt. Ein wunderbares Beispiel findet sich ganz in unserer Nähe, hier in Rorschach. Mit über 2700 Mitarbeitenden wuchs die Rorschacher Feldmühle AG im Jahr 1910 zur weltweit grössten Stickereifabrik heran. Heute steht das Areal leer. Schon bald soll aber ein lebendiger Stadtteil mit Wohnungen und Geschäftsräumen entstehen. Die Website des Feldmühle-Areals stellt die Unternehmensgeschichte und das Bauprojekt im Detail vor.

feldmuehle.ch

DAS TEXTILMUSEUM ST.GALLEN

Wer einen Blick auf eine der bedeutendsten Textilsammlungen der Welt werfen möchte, muss keineswegs in die Modemetropolen Mailand oder Paris reisen. Im Textilmuseum St.Gallen finden Sie Stoffe und Stickereien aus nahen und fernen Ländern und vergangenen Jahrhunderten. Es erwarten Sie Entwurfszeichnungen, Musterbücher und Fotografien, die die facettenreiche Geschichte von St.Gallen erzählen. Regelmässig wechselnde Sonderausstellungen bieten auch wiederkehrenden Besuchern neue Eindrücke aus den Bereichen Kunst, Geschichte und Design.

Vadianstrasse 2, CH-9000 St.Gallen
textilmuseum.ch

100 JAHRE AKRIS – INTERNATIONALES MODEHAUS MIT ST. GALLER WURZELN

Das 1922 gegründete Modehaus und Familienunternehmen hat es von seinen Anfängen als Atelier für Schürzen weit gebracht. Mittlerweile entwirft es Bekleidung und Accessoires, die mit ihrer diskreten Eleganz Frauen auf der ganzen Welt erfreuen. Die aus der Feder von Albert Kriemler stammenden Kollektionen können seit 2004 auf der Fashion Week in Paris bewundert werden und sind weltweit an mehr als 300 Vertriebsstellen erhältlich. Akris hat Boutiquen in zahlreichen Metropolen und Tochtergesellschaften in den USA, Japan, China und Korea.

St.Gallen, Schweiz
akris.com

JAKOB SCHLAEPFER – INNOVATION AUS DER SCHWEIZER TEXTILSTADT

Ja zu Veränderung und zu Innovation sagt auch Jakob Schlaepfer. Die weltbekannte Textilmarke beliefert seit 115 Jahren Haute-Couture-Designer wie Chanel, Vivienne Westwood oder Louis Vuitton mit fantasievollen Stoffen aus St.Gallen. Dabei hat sich Jakob Schlaepfer stetig weiterentwickelt und setzt in punkto technischer Innovation neue Massstäbe. Für die Marke stehen textile Visionen am Anfang jeder Kollektion. Sie legt Wert auf eine Kombination aus Handarbeit und industrieller Fertigung, bei der unteranderem Digitaldruck und Lasercut zum Einsatz kommen. Jakob Schlaepfer zählt nicht nur ein zukunftsweisendes Design, sondern auch die lokale Kultur zu den Grundpfeilern seiner Stoffe und bekleidet so Menschen auf der ganzen Welt mit einem Hauch St.Galler Innovation.

Fürstenlandstrasse 99, CH–9014 St.Gallen
jakob-schlaepfer.ch

Dies ist der erste Artikel der Schlosszeit
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